Zehn Fragen an Matthias Gottwald
Unternehmensstandort: Goerzwerk, Goerzallee 299, 14167 Berlin
1. Haben Sie ein Lebensmotto?
Wenn ja, wie lautet es?
Nein, ich habe keins.
Es lautet: Mach auch mal etwas Unerwartetes!
2. Seit wann filmen Sie als Selbständiger und was machen Sie sonst noch so den lieben langen Tag?
Als „Der Gottwald“ produziere ich seit 2016 Unternehmensfilme und fotografiere nebenbei auch noch im selben Bereich. Hauptsächlich sind das Imagefilme (für den ersten Eindruck) und Recruitingfilme (zum Finden neuer Mitarbeiter). Vor Corona habe ich viele Events gefilmt und fotografiert – ich liebe es einfach, den „richtigen Moment“ einzufangen. Ursprünglich komme ich aus dem Musikvideobereich – insgesamt habe ich über 25 Jahre lang Musik gemacht und 2009 begonnen, für andere Bands und Künstler Videos zu produzieren.
3. Was macht Ihre Unternehmung besonders?
Beim Dokumentieren von Situationen ist es der Moment, den ich erkenne und einfange, bei z. B. Imagefilmen steckt mir die Musik und der Takt im Blut. Hier die Schnitte relevant und passend zu setzen, macht fürs das Seherlebnis verdammt viel aus – so macht ein Film beim Anschauen dann auch Spaß (und ist nicht bloß hochgestochenes Blabla – in meinen Augen ein großes Problem vieler Imagefilme). Doch natürlich beginnt ein guter Film schon viel eher: bei der generellen vertrauensvollen Zusammenarbeit auf Augenhöhe, bei der Planung im Vorfeld und beim Dreh am Set, spätestens aber beim Videointerview mit meinen Kunden. Die sind oft ängstlich, verkrampfen oder versprochern sich, sobald da so ein blödes rotes Licht an der Kamera blinkt (lacht). Hier eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, dauerhaft Beruhigung zu stiften und das Beste aus jedem Kunden rauszukitzeln, das ist nach eigener Einschätzung eine meiner großen Stärken. Ansonsten bin ich kein Fan von Eigenlob – schauen Sie sich am besten ein paar Arbeitsbeispiele auf meiner Website www.der-gottwald.de an!
4. Was schätzen Sie besonders am Berliner Südwesten?
Seit ich 2018 meine Büro- und Studioheimat im Goerzwerk gefunden habe, kriegt mich hier keiner mehr so schnell weg! Wohnhaft in Moabit, stand durchaus schonmal die Überlegung im Raum, mir irgendwo in Berlin-Mitte ein Büro zu suchen, aber die einzigartige Atmosphäre hier findet man halt nirgendwo anders. Ich habe 2021 meinen Song „Goerzwerker“ geschrieben, samt dazugehörigem Musikvideo mit ganz vielen Goerzwerkern, die mich bei diesem Herzensprojekt unterstützt haben. Wer uns kennenlernen möchte, kann sich das Video auf der Goerzwerk-Startseite unter www.goerzwerk.de anschauen.
5. Gibt es Herausforderungen an Ihrem Standort im Berliner Südwesten, die verbessert werden müssen?
Ja, gibt es. Könnte mal bitte jemand nen Kran besorgen und den Berliner Südwesten näher ran an Moabit verlagern (lacht)? Aber im Ernst, ich bin wunschlos glücklich hier…
6. Wird Ihre Unternehmung vom Fachkräftemangel betroffen sein und welche Auswirkungen könnten bevorstehen?
Meine eigene nicht, da ich Einzelunternehmer bin: weder möchte ich meine kreative Arbeit an den Nagel hängen, wachsen und Leute einstellen, die dann an meiner Stelle die Arbeit erledigen, noch brauche ich wirklich Mitarbeiter (ein anderes Motto könnte hier sein: „mit Kleinem Großes erreichen“ – das spart Aufwände und für die Kunden unnötige Kosten). Bei Jobs, wo ich doch mal weitere Leute brauche, um das Ding zu wuppen, greife ich auf mein großes Netzwerk an Kolleg*innen zurück, die wie ich auch alle selbständig sind und auf eigene Rechnung arbeiten, siehe auch mein Team-Karussell unter www.der-gottwald.de/#team. Ich hatte oben ja bereits die Recruitingfilme angesprochen: insofern betrifft mich das Thema Fachkräftemangel dann doch ziemlich oft, denn der zieht sich ja auf die eine oder andere Art durch die Branchen durch. Der Bereich Recruitingfilm ist daher in den letzten zwei Jahren zu einem meiner Hauptschwerpunkte geworden, ohne dass ich jemals auch nur einen Kunden proaktiv akquiriert hätte. Um hier die richtigen Mitarbeitenden anzuziehen, ist authentische Individualität bei dieser Art von Film das A und O, fast noch mehr als beim Imagefilm. Arbeitsbeispiele gibt’s bei Interesse auf meiner Website.
7. Haben Sie Wünsche an die Bundespolitik?
Eigentlich war ich immer zutiefst unpolitisch und bin das teilweise nach wie vor, auch wenn ich beim Lesen immer mehr von englischsprachiger Fiktion auf deutschsprachige Politik- und Wirtschaftsbücher umgestiegen bin. Es gibt so viele wichtige Themen, so viele Grauzonen-Zusammenhänge, die es zu verstehen gilt! Früher wusste ich nichts über Politik, heute – je mehr ich lese – sehe ich, dass ich immer noch nicht wirklich viel weiß. Darum halte ich mich mit Wünschen oder auch nur Meinungen meistens zurück. Sofern die deutsche Politik den Dritten Weltkrieg hilft zu vermeiden, bin ich eigentlich schon wunschlos glücklich und arrangiere mich gern mit den meisten Situationen, die Politik so zu verantworten hat und beeinflussen kann.
8. Tun Sie selbst etwas, um Dinge zu bewegen? Engagieren Sie sich?
Ich bin kein Aktivist, nein. Oben erwähnte ich bereits die Musik, die mich schon so lange begleitet: ich habe damals auf Deutsch gerappt. Politisch wurde das so gut wie nie, und sowieso dreht sich’s in den meisten Rapsongs ja v. a. um eins: um Rap (lacht)! Als Corona kam und ich wegen der Selbständigkeit und allgemeinen Zeitnot bis dahin schon lange nichts mehr geschrieben hatte und von jetzt auf dann um die 10 Eventfilm- und -fotojobs ärmer war, hatte ich auf einmal wieder besonders viel Zeit… und plötzliche ungeahnte Inspiration. Auf die Überlegung hin was da jetzt auf mein Textblatt soll – denn irgendwie war ich mit meinen 40 Lenzen zu alt, um weiter über Rap zu rappen – kam mir die Idee, hier die Selbständigkeit und Unternehmertum mit seinen vielen verschiedenen Facetten zu thematisieren. Und während ich wohl nicht mehr zum Aktivisten werde, habe ich hier glaube ich tatsächlich relevante Dinge zu sagen und in die insgesamt zehn Lieder gepackt, so z. B. in meinen gleichnamigen Songs über die geschäftlichen Themen „Verbindlichkeit“, „Fokussierung… auf alles“ oder „Wachstum (unternehmerisches Glück)“, von denen sich viele mit Pro und Contra des jeweiligen Themas befassen. Auch der weiter oben erwähnte Song „Goerzwerker“ ist Teil des Albums, das mit Bläsersätzen und einer Soulsängerin, mit der ich schon lange persönlich befreundet bin, übrigens auch sehr musikalisch und abwechslungsreich geworden ist – und vermutlich das „erste Unternehmer-Rapalbum der Welt“.
9. Lernen Sie bei Ihrer Arbeit dazu?
Eigentlich fast täglich. Bei jedem neuen Job aufs Neue! Einerseits sind es die kundenseitigen Einführungen ins Thema des jeweiligen Films, wenn ich den Industrie- oder Handwerksbetrieb im Vorfeld besuche, beim Steuerberater vorbeischaue oder ein anderes Büro neu kennenlerne – mit allem was dazugehört. Großteil meines Jobs ist in der Tat v. a. eins: zuhören. Dann verstehen. Dann planen und umsetzen, im ganz individuellen Sinne eines jeden Kunden. Und das ist natürlich spannend hoch zehn, das Lernen passiert da ganz nebenbei. Leider bin ich gleichzeitig auch sehr vergesslich (lacht). Könnten Sie bitte die Frage nochmal wiederholen (lacht schon wieder)?
10. Wollen Sie noch etwas loswerden?
Es lebe der Berliner Südwesten! Besuchen Sie uns im Goerzwerk!
Weitere Infos unter: https://www.der-gottwald.de
26 kostenlose Videotipps von Der Gottwald: 26 kostenlose Videotipps
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